Wein ist ein komplexes Konstrukt, das viel Fingerspitzengefühl und Geduld für den Anbau sowie Erfahrung und Wissen für die Herstellung braucht. Allein der Anbau birgt viele Herausforderungen: Neben dem richtigen Boden für die richtige Rebsorte sind auch Pflege und Bearbeitung von Pflanze und Untergrund wichtig. All diese Feinheiten und Unterschiede bringen weltweit viele unterschiedliche Weinsorten hervor. Die sorgen allerdings auch dafür, dass nicht jeder Wein an jeder beliebigen Stelle der Welt angebaut werden kann. Viele Regionen spezialisieren sich deswegen auf eine spezielle Weinsorte und bringen qualitativ hochwertigen Wein hervor.

Es gibt viele verschiedene Weinsorten. Grundlegend wird zwischen Rotwein und Weißwein entschieden. Für jede dieser Weinsorten gibt es spezielle Reben, die sich im Geschmack und in den Aromen unterscheiden.

Zu den beliebtesten Rotweinen zählt beispielsweise der Cabernet Sauvignon, der international angebaut wird. Im Gegensatz zu anderen Rebsorten hat der Cabernet Sauvignon vergleichsweise geringe Ansprüche an den Boden. Besonders gut gedeiht dieser Wein in lehmigem Boden bei direkter Sonneneinstrahlung. Mit einer richtigen und sorgsamen Pflege können die Reben des Cabernet Sauvignon äußerst ertragreich sein sowie eine hohe Qualität aufweisen.

Der Cabernet Sauvignon überzeugt besonders mit seinem Geschmack, der weltweit ähnlich ist. Die rote Farbe des Weins, die tatsächlich bis zu einem tiefen Dunkelrot reichen kann, ist ein Hingucker und macht ihn zu einem gern ausgeschenkten Wein. Unverwechselbar macht ihn das Bouquet: Johannisbeeren sind hier dominant.

Der Geschmack hängt insbesondere mit dem Anbauland sowie dem Alter zusammen. Weinliebhaber beschreiben den Geschmack älterer Cabernet Sauvignons im Abgang mit Paprika, wobei der Wein mit den Jahren harmonischer und ausgeglichener erscheint. Jüngere Weine erinnern eher an Lakritze mit einer samtigen Note.

Ein weiterer bekannter und beliebter Rotwein ist der Dornfelder. Diese Rebsorte hat in Deutschland ihren Ursprung und wird hier auch überwiegend angebaut. Bei dem Dornfelder handelt es sich um eine frühreife Rotweinsorte, die eher geringe Ansprüche an den Boden hat, jedoch sehr anfällig für Frost, Krankheiten sowie Trockenheit ist.

Weinliebhaber bezeichnen den Dornfelder als fruchtigen Wein, bei dem Struktur und Säure gut zur Geltung kommen. Zu erkennen ist der Dornfelder an seiner roten und dichten Farbe, die teilweise schon ins Schwarzrot hineinreicht. Erhältlich ist der Dornfelder insbesondere als trockener und halbtrockener Wein.

Der Pinot Noir ist als einer der hochwertigsten Weine im internationalen Feld bekannt und das bereits schon seit mehreren Jahrhunderten. Ursprünglich stammt die Rebe aus Frankreich, aufgrund der hohen Beliebtheit wird sie allerdings auch im internationalen Feld angebaut. Aufgrund der frühen Aussaat ist der Pinot Noir besonders empfindlich gegen Frühjahrsfrost.

Der Pinot Noir lässt sich im Generellen als süffisanter Wein mit einer Schwere beschreiben. Die Farbe ist tiefrot mit einem leichten Blaustich. Die Farbe kann allerdings, je nach Anbauland, variieren. Fruchtige Aromen wie beispielsweise Erdbeeren, Mandarinen oder auch Feigen sind dominant.

Ein weiterer Wein, der von vielen Weinkennern geschätzt wird, ist der Merlot. Er überzeugt vor allem mit einem vollmundigen Geschmack. Aufgrund dieses Geschmacks passt der Wein zu einer Vielzahl von Gerichten. Er eignet sich besonders als Lagerwein: Wenn Sie ein bis zwei Flaschen Merlot zuhause haben, können Sie immer einen Rotwein präsentieren, der zu den meisten Gerichten passt. Der Merlot stammt aus Frankreich, genauer gesagt aus der Region Bordeaux, und ist aufgrund dieser Herkunft sehr bekannt. Zu erkennen ist der Merlot vor allem anhand seines Alkoholgehalts. Oftmals weisen Merlots einen etwas höheren Alkoholgehalt auf. Trotzdem ist der Wein sehr ausgeglichen und überzeugt mit seinem runden und harmonischen Aroma. Weinkenner erkennen oftmals ein Aroma nach Pflaume im Duft und im Geschmack des Weins. Weiterhin ist der Merlot auch an seiner tiefroten Farbe zu erkennen.

Zu den bekanntesten Rotweinen aus Spanien zählt der Tempranillo. Den Namen hat der Wein vor allem seinen eher kleinen Früchten zu verdanken. Die Reben des Tempranillo werden wesentlich früher reif als dickere und größere Trauben.

Der Tempranillo kann als eher fruchtiger Rotwein bezeichnet werden. Auch hier ist der Alkoholgehalt mit einer Reichweite von elf bis dreizehn Prozent relativ hoch. Der Alkohol ist, aufgrund des fruchtigen Geschmacks, allerdings nicht störend, sondern wird eher als fördernd empfunden. Weinkenner schmecken in diesem Wein vor allem Kirschen, Trockenfrüchte oder auch Pflaumen.

Auch bei den Weißweinen gibt es viele verschiedene Weinsorten zu verzeichnen. Generell gilt, dass durch Zucht und Weiterentwicklung der Reben die Variationen bei den Weißweinen immer vielfältiger werden, was von Weinliebhabern sehr begrüßt wird. Auch überzeugen neue Weinanbaugebiete im internationalen Feld mit anspruchsvollem und interessantem Geschmack.

Ein bekannter Weißwein ist der Chardonnay. Es handelt sich hierbei um eine Rebe, die aus der gleichnamigen Region Frankreichs stammt und, ebenfalls wie der Pinot Noir, in die Reihe der Edelweine aufgestiegen ist. Der beste Chardonnay wird, obwohl international ein Anbau stattfindet, immer noch in Frankreich gezogen. Der Chardonnay bevorzugt kalkigen Boden und hat wenig Ansprüche an das Klima. Da der Wein früh austreibt, kann Frost im Frühjahr zu einem Problem werden. Der Chardonnay ist an seiner Bernsteinfarbe zu erkennen. Der Geschmack erinnert an Walnüsse und ist überwiegend als leicht zu beschreiben. Die fruchtige Note macht den Chardonnay beispielsweise passend zu hellen Fleischgerichten oder auch als Aperitif.

Der Müller-Thurgau gehört zu den frühesten Weißweinen im Jahr. Generell ist der Wein in den Variationen halbtrocken und trocken erhältlich, was ihm eine große Vielfalt beschert. Die Anbaugebiete sind überwiegend in europäischen Ländern wie Deutschland, Schweiz oder Slowenien zu finden, allerdings gewinnt der Müller-Thurgau auch im internationalen Feld an Beachtung und Anerkennung. Weinanbaugebiete wie China, Neuseeland oder Japan haben den Müller-Thurgau für sich entdeckt. Die Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit und das Klima sind relativ gering, was dazu führt, dass die Reben oft sehr ertragreich sind. Der Müller-Thurgau ist fruchtig und mild im Geschmack. Aufgrund dieser Frische wird der Weißwein eher jung getrunken. Mit dem Alter verliert der Müller-Thurgau eindeutig an seiner Lebendigkeit. Auch wenn der Müller-Thurgau ein sehr beliebter Wein ist: Unter Weinliebhabern wird er oftmals missachtet. Aufgrund des hohen Ertrags kommt der Schein auf, dass es sich um einen Massenwein handelt. Diese Sichtweise trügt allerdings, denn auch beim Müller-Thurgau handelt es sich um einen qualitativ hochwertigen Wein mit einem überzeugenden Geschmack.

Der Pinot Blanc oder auch weißer Burgunder genannt, gehört zu den beliebtesten Weißweinen weltweit. Dieser Weißwein wächst vor allem im Süden des Burgunds, der Region Maconnais oder Chablis. Aufgrund der Beliebtheit des Weines wird dieser auch in anderen Gebieten angebaut, in Deutschland wie international. Der Pinot Blanc ist besonders edel. Ein kräftiger wie fruchtiger Geschmack zeichnet ihn aus, ebenfalls wie die Farbe. Das Aussehen lässt sich am besten mit gelblich bis grünlich beschreiben, je nach Anbaugebiet und Herstellung kann die Farbe variieren.
Ebenso wie die Farbe unterscheidet sich auch der Geschmack je nach Herstellung und Anbauregion. Von Vanille über Früchte, Blumen oder Nüsse: Der Pinot Blanc ist vielschichtig und rund.
Der Pinot Blanc passt am besten zu milden Käsesorten.

Der Gewürztraminer ist Ihnen vielleicht aufgrund des interessanten Namens schon einmal aufgefallen. Er überzeugt vor allem mit seiner geringen Säure und ist im Generellen in den Geschmacksrichtungen trocken bis süß erhältlich. Man sagt dem Wein nach, dass er besonders für Künstler in unkreativen Tagen ein Seelenheil ist und gerne getrunken wird. Der Gewürztraminer wird sowohl in Deutschland als auch in Südtirol und im Elsass angebaut. Neben diesen Weinregionen ist er mittlerweile auch in Rumänien, Ungarn oder sogar im weit entfernten Australien zu finden. Sein Wiedererkennungswert ist insbesondere die Würzigkeit, die sich sowohl im Geruch als auch im Geschmack niederschlägt. Aromen von Rosen, Litschis über Orangenblüten oder auch weihnachtliche Akzente sind möglich. Mit einem Gewürztraminer überzeugen Sie vor allem die weibliche Front der Weintrinker, da er in seiner süßen Ausführung bekömmlich und leicht zu genießen ist. Die süßen Variationen bieten sich weiterhin besonders als Dessertweine an. Wollen Sie den Gewürztraminer zu einem Gericht essen, sollten Sie auf Wild oder Geflügel zurückgreifen. Auch wenn der Geschmack des Weines überzeugt: Seien Sie nicht beleidigt, wenn Ihrem Gast der Gewürztraminer nicht mundet. Der Geschmack kann, im Gegensatz zu anderen Weinsorten, sehr anders erscheinen und ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wollen Sie dennoch einen Gewürztraminier ausschenken, bietet sich eine trockenere Variante an.

Ein weiterer, unter anderem auch aus Rheinhessen bekannter Wein, ist der Silvaner. Die Reben zählen zu den ältesten kultivierten weißen Rebsorten und erfreuen sich internationaler Beliebtheit. Besonders oft zu finden ist der Silvaner in der Region am Kaiserstuhl, Rheinhessen oder auch im Elsass und in Südtirol. Gerade der säuerliche Fruchtspiegel zeichnet den Silvaner aus und macht ihn damit zum direkten Konkurrenten des Chardonnays. Weinliebhaber erkennen den Silvaner an seiner hellen Farbe und seinem einzigartigen Geschmack. Oft begleitet ihn ein erdiges Aroma, das einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.

Beliebt und bekannt im internationalen Bereich ist auch der Riesling. Die Besonderheit dieser Weinsorte liegt insbesondere in der Anbauregion. Der Riesling mag es eher kühler und wird an steinigen Steillagen aufgebaut. In Deutschland findet man den Riesling insbesondere an Flusstälern wie dem Main und der Mosel. Der Riesling wird aber auch im internationalen Umfeld wie Österreich, Australien und Neuseeland angebaut. Der Riesling erscheint in ganz unterschiedlichen Facetten. Von eher säuerlichen über süßlichen Noten sind alle Geschmäcker möglich. Oftmals verfügt der Riesling über eine goldgelbe Färbung, die aus dem gelblichen Stich hervorkommt. Geschmacklich überzeugt der Riesling mit einer fruchtigen Richtung wie Apfel, Zitrone oder Pfirsich. Riesling wird besonders gerne zu Fischgerichten serviert. Aber auch vegetarische Gerichte und Salate passen hervorragend zum Riesling.

Natürlich finden Sie neben den hier aufgeführten Weinen noch viele weitere Weine im internationalen Feld. Wichtig ist: Probieren Sie sich am besten durch die ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Rebsorten durch. Sie werden mit Sicherheit auf Weine treffen, die Ihnen besonders gut munden und welche, die überhaupt nicht nach Ihrem Geschmack sind. Werden Sie so zum Weinliebhaber und versuchen Sie, jeden Wein in seiner Vollkommenheit zu schätzen. Schließlich ist jeder einzelne Tropfen Wein, den Sie trinken ein Kunstwerk und hat eine lange Produktionskette hinter sich. Von der kleinen Pflanze auf den Steilhängen in den verschiedenen Weinregionen über die Maische und die Gärung bis hin zur Flasche, die mittlerweile vor Ihnen steht. Der Winzer und alle Mitarbeiter in der Weinproduktion werden Ihnen danken, wenn Sie, egal welchen Wein, mit Respekt und Genuss verkosten und ihn bewundern.